Ein Horrorclown als Sicherheitsrisiko
Die USA werden unter Donald Trump die Rolle des globalen Polizisten endgültig aufgeben. Macht das die Welt friedlicher? Mitnichten. Der Mann wird sein Land in keinen heißen Krieg führen – eine Gefahr ist er dennoch.
Wenige Tage vor der US-Wahl besuchte der schwarze CNN-Kolumnist Van Jones eine mit Donald Trump sympathisierende Familie in Gettysburg in Pennsylvania. Die Kleinstadt war im Juli 1863 Schauplatz einer der Entscheidungsschlachten im amerikanischen Bürgerkrieg. Jones, ein Vertrauter von Barack Obama, gestand, Angst vor einem neuen Bürgerkrieg zu haben. Ein Mann der Familie befeuerte die Befürchtungen: Er berichtete, Leute zu kennen, die im Falle eines Sieges von Hillary Clinton zur Waffe greifen wollten. „Schafft es Hillary, könnte es sehr wohl zum Bürgerkrieg kommen.“
Sarkastisch könnte man nun feststellen: Die Amerikaner hatten Glück, dass es Trump anstatt Clinton geschafft hat. Ein Bürgerkrieg bleibt ihnen (vorerst) erspart. Die unterlegene Seite akzeptiert die Niederlage. Vor allem aber ist sie nicht so potenziell gewaltbereit wie Teile von Trumps waffenstarrender Anhängerschaft. Den Friedensnobelpreis wird Obamas Nachfolger jedenfalls nicht so schnell erhalten. Von einem Ende der Polarisierung und Versöhnung sind die USA Lichtjahre entfernt. Nach all der Hetze gegen Migranten, Muslime, Mexikaner und Schwarze droht den USA ein Flächenbrand, sollte Trump seine Rhetorik nicht herunterfahren.
Der nach Obama nächste Messias der Amerikaner hat den Verlierern der Globalisierung versprochen, Amerika wieder „großartig“ zu machen. Doch auch Super-Trump wird Detroit nicht in eine blühende Landschaft verwandeln und die USA mit neuen Stahlwerken überfluten. Milliardenschwere Steuersenkungen und Abbau der Staatsverschuldung bei gleichzeitiger Nullzinspolitik – das wird extrem schwierig.
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