Das Comeback des Silvio Berlusconi?

Von Andrea Affaticati am 6. Dezember 2016

Nach dem gescheiterten Referendum tritt Italiens Premier Matteo Renzi ab. Sein Nachfolger könnte ein alter Bekannter werden.

Eindeutiger hätte das Ergebnis nicht sein können: 59,11 Prozent der Italiener haben gestern gegen die Verfassungsreform gestimmt, 40,89 Prozent dafür, mit einer Wahlbeteiligung von 65,47 Prozent. Zwar hatten seit Anfang September die Umfragen den Vorsprung der Nein-Stimmen immer wieder bestätigt, doch Regierungschef Matteo Renzi wollte trotzdem weiterpokern oder zumindest an ein Wunder glauben. Natürlich hatte Renzi auch mit einer Niederlage gerechnet, aber sicher nicht mit einer so hohen. Seine Erzfeinde, die Fünf-Sterne-Bewegung, frohlockten kurz nach der Kundgebung des Ergebnisses, jetzt sei „endlich Schluss mit der Politik der Arroganz“.

Einer gegen alle, die Anti-Renzi-Front hätte nicht unterschiedlicher sei können. Sie reichte vom linken Flügel des Partito Democratico (PD), dessen Vorsitzender er ist, über Silvio Berlusconis Forza Italia und Matteo Salvinis Lega Nord, bis zu der rechtsextremen Fratelli d’Italia und natürlich der Fünf-Sterne-Bewegung. Und dass es den meisten seiner Gegner, wenn überhaupt, nicht nur um die Verfassungsreform ging, sondern vielmehr um Renzis Zukunft an der Spitze der Regierung, war schon lange klar. Renzi selber hatte ja sein politisches Schicksal an den Ausgang dieser Volksabstimmung gebunden.

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